Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Wie können sich Männer profeministisch engagieren?

Workshop 14 Workshopphase II: Aktuelle Herausforderungen politischer Bildungsarbeit im Courage-Netzwerk
Freitag, 20. September 2019, 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr in der Urania Berlin

Der Gender- und Literaturwissenschaftler Christoph May bringt Männer und Männlichkeit in sämtlichen Lebensbereichen kritisch und profeministisch zur Sprache. Er beschäftigt sich mit der Übermacht von Männerbünden und analysiert hypermaskuline Mänerphantasien in Filmen und Serien. Der Workshop will zeigen, welchen Einfluss männliche Privilegien, Machtstrukturen und Rollenklischees auf unser gesellschaftliches Unterbewusstsein haben und wie sie unsere tägliche Atmosphäre vergiften (toxische Männlichkeit). Denn Männer, die sich für Gender-Gerechtigkeit und Feminismus engagieren wollen, müssen laut May zufolge zunächst ihre eigene Rolle hinterfragen und ändern.

Moderatorin Melike Çınar vom Bundesverband des Paritätischen Bildungswerkes
Gruppe im Griff mit Melike Çınar
Männerphantasien: Von Kreaturen, Körperpanzern und Psychogeographien
Homosexuelle Techno- und PartyMännlichkeiten
Bad Boy von Billie Eilish – Screenshot
Tollstes Team!! Danke für Euer Vertrauen, Euer Wissen, Eure Stories!
Hoffnung teilen mit Koordinator Martin Gegenheimer
Gegen Rassismus posen mit Koordinator Martin Gegenheimer
Charles Darwin und die Unterlegenheit der Frau via Der Standard
Direktorin Sanem Kleff und Geschäftsführer Eberhard Seidel – Schule ohne Rassismus / Schule mit Courage
#geatgreatergreta #upgreta #klimademo2019 #fridays4future
Schaubild von Melike Çınar

16 Workshops / 2 Tage

Details zu den Workshops im nachfolgenden Programm

  • Umkämpftes Asyl Dr. Patrice G. Poutrus
  • Antisemitismus als Querschnittsthema der politischen Bildung Prof. Dr. Gideon Botsch
  • Institutioneller Rassismus im Bildungssystem Aylin Karabulut
  • Arabischer Autoritarismus Julia Gerlach
  • Wie Schüler*innen Gesellschaft gestalten können Prof. Dr. Roland Roth
  • Antimuslimischer Populismus – Rechter Rassismus im neuen Gewand Alexander Häussler
  • Wann, wenn nicht jetzt? Politische Bildung in der Schule Achim Albrecht
  • Mafien: (K)ein Thema für die Zivilgesellschaft? Stella Hindemith / Benno Plassmann
  • Antisemitismus – Wie kann politische Bildung präventiv wirken? Marina Chernivsky
  • Der goldene Aluhut – Chemtrails und flache Erde Giulia Silberberger
  • Die Identitären – Was tun gegen Aktionen der Neuen Rechten? Andreas Speit
  • Digitale Lebenswelten im pädagogischen Alltag Dr. Anna Grebe
  • Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen Saba-Nur Cheema
  • Wie können sich Männer profeministisch engagieren? Christoph May
  • Respekt-Coaches N.N.
  • Aktivierende Methoden der politischen Bildung N.N.

Global denken – Lokal handeln – Courage zeigen

Bundeskongress 2019 – Politische Bildungsarbeit und gesellschaftliche Polarisierung

19. bis 20. September 2019 | URANIA Berlin – An der Urania 17, 10787 Berlin

70 Jahre nach Inkrafttreten des Grundgesetzes und 30 Jahre nach dem Fall der Mauer steht Deutschland vor großen Herausforderungen: Gültige Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in einer heterogenen Gesellschaft werden in Frage gestellt. Rechtspopulist*innen gewinnen europaweit an Einfluss, in manchen Regionen Deutschlands triumphiert völkisches über demokratisches Denken und bundesweit nehmen antisemitische ebenso wie rassistische Übergriffe zu. 

Diese Entwicklungen beschäftigen auch die Schüler*innen und Pädagog*innen an den Courage-Schulen, die sich bereits auf vielfältige Weise gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit engagieren. Wie kann der Beitrag von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zur Demokratieentwicklung und der Prävention gegen Ungleichheitsdenken in Deutschland noch stärker gemacht werden? Die Reflexion darüber findet auf dem Bundeskongress „Global denken, lokal handeln, Courage zeigen“ statt.

TAG 1: Information und Austausch über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen für die Antidiskriminierungsarbeit und Menschenrechtsbildung.

TAG 2: Die politische Bildungsarbeit im Courage-Netzwerk wird dahingehend überprüft, wie sie den Herausforderungen in den aktuellen Themen- und Konfliktfeldern begegnen kann. Ausgewählte Methoden der politischen Bildungsarbeit, mögliche neue Handlungsfelder und Handlungsstrategien sowie Perspektiven der Vernetzung im Sinne des Leitbildes des Netzwerks Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage werden formuliert.

Der Bundeskongress des Netzwerkes Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist ein Fach- und Erfahrungsaustausch für Schlüsselpersonen des Courage-Netzwerkes. Der Kongress ist ein wichtiges Instrument des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung im Netzwerk, dem Jahr für Jahr mehr Akteure (Schulen, Koordinierungsstellen, Kooperationspartner) angehören.

Zielgruppen des Bundeskongresses sind:

  • Mitarbeiter*innen der 16 Landeskoordinationen
  • Mitarbeiter*innen der 75 bereits benannten sowie sich im Aufbau befindenden Regionalkoordinationen
  • Kommunale Ansprechpartner*innen der Courage-Schulen
  • Vertreter*innen der außerschulischen Kooperationspartner
  • Vertreter*innen aus Wissenschaft, Forschung und Pädagogik
  • Vertreter*innen der Bundeszentralen Träger, der 16 Landes-Demokratiezentren und von lokalen Partnerschaften für Demokratie
  • Vertreter*innen von Projekten im Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe“
  • Ausgewählte koordinierende Lehrkräfte aus Courage-Schulen

Programm & Workshops

Hervorgehobene Namen sind auf Wikipedia, Short-Bios, Artikel, Videos und Webseiten verlinkt

DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER 2019 

ab 11.00 Uhr

Ankommen, Markt der Möglichkeiten, Infostände der Kooperationspartner, Zeit für Gespräche und Mittagsbuffet

12.30 Uhr

Eröffnung

Sanem Kleff Direktorin der Bundeskoordination

Eberhard Seidel Geschäftsführer der Bundeskoordination 

Stadt der Vielfalt – Das Entstehen des neuen Berlin durch Migration PDF

13.00 Uhr

Grußwort

Johannes Kahrs MdB und Mitglied des Beirats von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage 

13.15 Uhr

Vortrag mit Diskussion

Rechtspopulismus – eine Herausforderung für Europa

Welche unterschiedlichen Strategien benutzen Rechtspopulist*innen in Europa, um ihr Weltbild und ihre politischen Anliegen in den Ländern der EU durchzusetzen? Was sind die Herausforderungen für die europäischen Demokratien und Parteiensysteme? Prof. Dr. Frank Decker Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität Bonn 

14.15 bis 14.30 Uhr

Kaffeepause

14.30 Uhr

Vortrag mit Diskussion

Rechtpopulistische Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft

Der Rechtspopulismus macht sich auch in den Einstellungen der gesellschaftlichen Mitte bemerkbar. Können das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und andere zivilgesellschaftliche Initiativen einen robusten Bei- trag zur Stärkung demokratischer Werte und gegen diesen Rechtsruck leisten? Prof. Dr. Beate Küpper Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein 

15.30 bis 16.00 Uhr

Kaffeepause, Workshop-Auswahl

16.00 bis 18.00 Uhr

Workshopphase I

Information und Austausch über die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen für die Anti- diskriminierungsarbeit und Menschenrechtsbildung 

Workshop 1

Umkämpftes Asyl

In beiden deutschen Staaten gab es seit 1949 das verfassungsmäßig garantierte Recht politisch Verfolgter auf Asyl. Beide Staaten wendeten dieses Recht unterschiedlich an. Patrice G. Poutrus beschreibt die Entwicklung des Asylrechts in Deutschland von der Nachkriegszeit über die Grundgesetzänderung von 1993 bis in die Gegenwart. Bei der aktuellen Asyldebatte handelt es sich um eine Richtungsentscheidung: Werden die Europäer*innen sich für Solidarität und menschenrechtliche Verantwortung entscheiden, oder zu einem Leben hinter Zäunen und Mauern, also zu den Nationalstaaten des 19. Jahrhunderts, zurückkehren? Impuls: Dr. Patrice G. Poutrus Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik der Universität Erfurt 

Workshop 2

Antisemitismus als Querschnittsthema der politischen Bildung

Judenfeindschaft findet sich in unterschiedlichen kulturellen, religiösen und sozialen Gruppen und in allen politischen Lagern. Alle eint ihr Bezug auf Verschwörungsmythen, die jüdische Mächte für alles Böse in der Welt verantwortlich machen. In linken oder menschenrechtsorientierten Gruppen äußert sich Antisemitismus oft als Kritik an Israel und nimmt dabei häufig eine Form an, die als „israelbezogener Antisemitismus“ bezeichnet werden kann. Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen. Impuls: Prof. Dr. Gideon Botsch außerordentlicher Professor an der Universität Potsdam und Leiter der Emil-Julius-Gumbel-Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Potsdam.

Workshop 3

Institutioneller Rassismus im Bildungssystem

Die Wirkung von Rassismus wird innerhalb hierarchischer und institutioneller Strukturen wie der Schule verstärkt. Rassismusrelevante Schulerfahrungen sind vor diesem Hintergrund von hoher biographischer Relevanz. Aylin Karabulut promoviert zu institutionellem Rassismus an Schulen und nimmt dabei die in den Blick. Sie skizziert die zentralen Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten, diskutiert Ursachen und präsentiert Handlungsempfehlungen. Impuls: Aylin Karabulut wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung, Bildungswissenschaftliche Fakultät, Universität Duisburg-Essen 

Workshop 4

Arabischer Autoritarismus 

Jugendliche, die als Geflüchtete aus dem arabischen Raum nach Deutschland gekommen sind, passen oft nicht in die Islamismus-Schublade, in die sie schnell gesteckt werden. Und sie verfügen über deutlich andere Erfahrungen als deutsche Jugendliche mit arabischem Migrationshintergrund und muslimischer Zugehörigkeit oder altdeutsche Jugendliche, die sich dem Salafismus anschließen. In diesem Workshop geht es um eine andere Form des Extremismus mit Ursprung in der arabischen Welt: den „Autoritarismus“. Impuls: Julia Gerlach Journalistin, Buchautorin und Projektleiterin von Amal, Berlin! und Amal, Hamburg!, zwei lokalen Nachrichten- plattformen auf Arabisch und Farsi/Dari 

Workshop 5

Wie Schüler*innen Gesellschaft gestalten können

Galten Schülerinnen lange als brav, pragmatisch und angepasst, so machen sie in jüngster Zeit als Protestakteure, die für ihre Zukunft kämpfen, auf sich aufmerksam. Der Workshop wird sich aber nicht nur mit den „Fridays for Future“ und anderen demonstrativen Aktionen befassen, sondern auch mit weiteren Formen der politischen Einflussnahme wie Klassenräten, Schüler*innenhaushalten oder kommunalen Kinder- und Jugendparlamenten. Wie steht es um die Wirksamkeit solcher Partizipationsformen und wie kann sie gesteigert werden? Impuls: Prof. Dr. Roland Roth Prof. em. für Politikwissenschaften an der Hochschule Magdeburg-Stendal 

Workshop 6

Antimuslimischer Populismus – Rechter Rassismus im neuen Gewand

Mit populistischen Kampagnen gegen Muslime lassen sich rassistische Weltanschauungen weit über den rechtsextremen Rand hinaus verbreiten. Hierbei werden völkisch-rassistische Stereotype auf die Ebenen der Kultur und der Religion übertragen: Dann wird der „Untergang des Abendlandes“ aufgrund einer angeblichen „kulturellen Landnahme“ durch Muslime, die in Form einer „schleichenden Islamisierung“ stattfinde, öffentlichkeitswirksam beschworen. Ein muslimfeindlicher Populismus gehört mittlerweile zu den zentralen Merkmalen rechter Propaganda und stellt ein länderübergreifendes Kampagnenthema des parteipolitischen Rechtsaußenspektrums dar. Impuls: Alexander Häussler wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der Hochschule Düsseldorf 

Workshop 7

Wann, wenn nicht jetzt? Politische Bildung in der Schule

Gesellschaften in Europa driften auseinander, Parteiensysteme sind erschüttert, globale Entwicklungen verursachen Ängste und Verunsicherung. Eine große Distanz und Ablehnung von politischen Akteuren, Institutionen, Medien und öffentlichen Diskursen bedrohen demokratische Verfahren. Die 2018 veröffentlichte „Erklärung zur Politischen Bildung in den Schulen“ ruft auf, breit zu diskutieren, wie Schulen ihren Verfassungsauftrag verwirklichen können: Demokrat*innen zu bilden, die mit politischer und gesellschaftswissenschaftlicher Bildung gut ausgestattet sind, um sich aktiv in unsere Demokratie einzumischen. Impuls: Achim Albrecht Mitinitiator von Wann, wenn nicht jetzt? Erklärung zur Politischen Bildung in den Schulen, Lehrbeauftragter für Didaktik der Politischen Bildung an der Universität Kassel

Workshop 8

Mafien: (K)ein Thema für die Zivilgesellschaft?

Für diskriminierende Ausgrenzung ist der Begriff immer gut genug: Beim NSU-Debakel waren die Sicherheitsbehörden angeblichen „Mafiamorden“ auf der Spur, zur Zurückdrängung der Migration muss der „Kampf gegen mafiöse Schleuser“ herhalten, nun heißt es auch noch „Nehmt den Clans die Kinder weg.“ Nüchtern betrachtet sind mehrheitsgesellschaftliche Grauzonen mafiöser Strukturen das gesellschaftliche Problem. Es geht um rassismussensible Beschreibungen mafiöser Phänomene, Ansätze für zivilgesellschaftliche Arbeit gegen sie und die Relevanz, die mafiöse Strukturen für Kinder und Jugendliche haben können. Impulse: Stella Hindemith / Benno Plassmann Echolot – Projekte für demokratische Kultur, gegen Mafien e.V. 

18.00 Uhr

Abendessen

19.30 bis 21.30 Uhr

Abendprogramm & Get-together

Miriam Green Liedermacherin

Benaissa Lamroubal RebellComedy

FREITAG, 20. SEPTEMBER 

9.00 Uhr

Begrüßung und Grußwort

Sanem Kleff Direktorin der Bundeskoordination

Thomas Krüger Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

9.15 Uhr

Vortrag

Der Beutelsbacher Konsens als Hüter der demokratischen politischen Bildung

Was bedeutet der Beutelsbacher Konsens für die politische Bildung und welche Rahmenbedingungen formuliert er im Hinblick auf den Inhalt und die Didaktik politischer Bildung? Wie ist das Gebot der Neutralitätspflicht öffentlicher Einrichtungen zu verstehen? Prof. Dr. Andreas Petrik Didaktik der Sozialkunde, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

9.45 Uhr

Podiumsdiskussion

Wie neutral kann wertebasierte politische Bildung sein?

Die Handlungsansätze von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage folgen dem unveräußerlichen Wertekanon, der im Grundgesetz, in den Landesverfassungen und den Schulgesetzen festgeschrieben ist. Sie verstoßen nicht gegen die Neutralitätspflicht. Trotzdem verunsichern Meldeplattformen und populistische Kampagnen die Akteure des Netzwerkes. Wie gelingt es uns, in der Demokratiepädagogik weiterhin streitbar, mutig und couragiert zu sein? Mit: Sanem Kleff, Thomas Krüger, Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main, Dr. Andreas Petrik, Marlis Tepe, Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft 

10.45 bis 11.15

Kaffeepause

11.15 bis 12.45 Uhr

Workshopphase II

Aktuelle Herausforderungen politischer Bildungsarbeit im Courage-Netzwerk

Workshop 9

Antisemitismus – Wie kann politische Bildung präventiv wirken?

Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus gehört zum Selbstverständnis politischer Bildung in Deutschland. Brauchen wir für die Abwehr des aktuellen Antisemitismus neue Konzepte? Was ist in heterogenen Lerngruppen und Bildungsinstitutionen zu beachten und welche Methoden haben sich bewährt? Impuls: Marina Chernivsky Leiterin des Kompetenzzentrums der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. 

Workshop 10

Der goldene Aluhut – Chemtrails und flache Erde

Die ehemalige Zeugin Jehovas Giulia Silberberger kämpft mit ihrem Team gegen ideologischen Missbrauch jeder Art. 2014 gründete sie die Plattform Der goldene Aluhut, mit der sie versucht, der täglichen Flut von Kuriositäten, Fake News und Verschwörungswahnsinn mit Humor und Aufklärung entgegenzutreten. Sie hält seit Jahren Vorträge zum Thema, unterstützt Angehörige von Verschwörungstheoretiker*innen und vermittelt in ihrem Workshop Medienkompetenz, um in einer Welt zwischen Chemtrails, Reptiloiden und wahlweise Flacher- oder Hohler-Erde-Theorien zu bestehen. Impuls: Giulia Silberberger Gründerin der Organisation Der Goldene Aluhut

Workshop 11

Die Identitären – Was tun gegen Aktionen der Neuen Rechten?

Zentrales Thema der Identitären sind eine vermeintliche „Islamisierung des Abendlandes“ und der „Große Austausch“, also die Behauptung, das politische Establishment wolle die Bevölkerung durch Einwanderung austauschen. Obgleich die Identitären eine vergleichsweise kleine Aktivist*innengruppe sind, gelingt es ihnen, mit spektakulären Aktionen große Aufmerksamkeit zu erringen. Ideologisch wirken sie mit ihrer Kritik an ‚Multikulti‘ und der Einwanderungspolitik bis weit in die gesellschaftliche Mitte hinein. Wie kann dieser relativ neuen Form des Rechtsextremismus im Rahmen des Courage-Netzwerks wirkungsvoll etwas entgegengesetzt werden? Impuls: Andreas Speit Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu Rechtsextremismus 

Workshop 12

Digitale Lebenswelten im pädagogischen Alltag

Kinder und Jugendliche trennen heute nicht mehr zwischen analogen und digitalen Lebenswelten, sie posten, liken, teilen auf Instagram und Facebook, tanzen und singen auf musical.ly oder chatten per WhatsApp. Sie sind jedoch keinesfalls „digital natives“, sondern benötigen gute Lernsituationen und Lernorte, in denen sie sich ausprobieren und austauschen können. Wie können pädagogische Fachkräfte diese Bedingungen gestalten und Heranwachsende in ihrer Medienerfahrung stärken? Impuls: Dr. Anna Grebe Projektleitung des Initiativbüros Gutes Aufwachsen mit Medien, Stiftung Digitale Chancen Berlin

Workshop 13

Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen

Identitätspolitik steckt in der Sackgasse: Empowerment wird auf Gender-Sternchen und die Vermeidung des N-Worts verkürzt. Für alle, die Politik nicht mit eigener Betroffenheit belegen, schließt sich die Debatte. Auch wer mit der anspruchsvollen Pflichtlektüre nicht hinterherkommt, ist raus. Die solidarische Kritik an diesen Exzessen wird zum Dilem- ma in einer Zeit, in der Rechte gegen Unisextoiletten, „Genderwahn“ und die „Ehe für alle“ hetzen, während Linke das für Pipifax halten. Oder gleich linke Identitätspolitik für den Aufstieg von Trump verantwortlich machen. Im Workshop sollen Chancen und Herausforderungen identitätspolitischer Aspekte für die Bildungsarbeit diskutiert werden. Impuls: Saba-Nur Cheema Pädagogische Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main

Workshop 14

Wie können sich Männer profeministisch engagieren?

Der Gender- und Literaturwissenschaftler Christoph May bringt Männer und Männlichkeit in sämtlichen Lebensbereichen kritisch und profeministisch zur Sprache. Er beschäftigt sich mit der Übermacht von Männerbünden und analysiert hypermaskuline Männerphantasien in Filmen und Serien. Der Workshop will zeigen, welchen Einfluss männliche Privilegien, Machtstrukturen und Rollenklischees auf unser gesellschaftliches Unterbewusstsein haben und wie sie unsere tägliche Atmosphäre vergiften (toxische Männlichkeit). Denn Männer, die sich für Gender-Gerechtigkeit und Feminismus engagieren wollen, müssen May zufolge zunächst ihre eigene Rolle hinterfragen und ändern. Impuls: Christoph May ist Gründer von Detox Masculinity Network and Hetox Magazine. Er hält Vorträge und gibt Workshops zu kritischer Männlichkeit.

Workshop 15

Respekt-Coaches

Im Präventionsprogramm Respekt Coaches lernen Jugendliche an bundesweit 189 Standorten, sich vor Radikalisierung zu schützen. Dabei spielt nicht nur die Stärkung junger Menschen als mündige, demokratisch gebildete Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle. Auch das Aufzeigen von Lebensperspektiven durch eine sozialpädagogische Begleitung in der Schule und beim Übergang von der Schule in den Beruf stabilisieren junge Menschen. Was sind die Erfahrungen mit dem Programm? Impuls: N.N. Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend 

Workshop 16

Aktivierende Methoden der politischen Bildung

Impuls: N.N. 

12.30 bis 13.15 Uhr

Imbiss

13.15 Uhr bis 14.00 Uhr

Abschlussplenum

Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick

14.00 Uhr

Abschluss und Verabschiedung

Programm PDF

Tagungsbüro

Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage | Karl-Heinrich-Ulrichs-Str. 11, 10787 Berlin | 030 – 21 45 86 – 0 / Fax – 20 | schule@aktioncourage.org

www.schule-ohne-rassismus.org 

Trägerverein

Aktion Courage

Gefördert von der

Bundeszentrale für politische Bildung

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