Nicht ganz Mann, nicht ganz Frau – oder beides abwechselnd

Immer mehr Menschen hinterfragen die binäre Geschlechterordnung – unabhängig von sexueller Orientierung

Von Julia Pfligl | Mittwoch, 18. November 2020 Kurier

„Die Teenie-Idole Sam Smith, Harry Styles oder Sean Mendes (der sich auf Fotos geschminkt zeigte) haben eines gemeinsam: Sie spielen mit Geschlechterklischees und repräsentieren ein modernes, feminineres Bild von Männlichkeit – ein positives Signal, findet der Männerforscher Christoph May. „Wenn Eltern ihren Sohn mit einem Kleid in den Kindergarten schicken, müssen sie Angst haben, dass er gemobbt wird. Sobald Kinder in die Gesellschaft entlassen werden, ist es schnell vorbei mit der Genderfluidität. Wir sehen hier eine neue Generation, für die ein Mann in einem Kleid deutlich normaler ist. Für sein Vogue-Cover bekam Styles auch viel Kritik, vor allem von Männern aus dem konservativen Lager. Eine „typische Abwehrreaktion“, sagt May: „Viele fühlen sich bedroht, weil sie einen Mann sehen, der mit seinen Emotionen offen umgeht und sich nicht darum schert, was andere über ihn denken.“

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