Society’s Cage? – Wie Gesellschaftsrollen unser Leben beeinflussen
Keynote und Diskussion beim Mannheim Forum 2021
Freitag, 12. März 2021, 16 Uhr / Hauptveranstaltung: Gesellschaft, Mainstage Universität Mannheim
„Sei ein Mann!“, „Jungs sind nun einmal Jungs.“, „Du bist angezogen wie eine Schlampe!“ oder „Benimm dich wie eine Dame!“ – Unsere Welt besteht aus sozialen Konstrukten.
Von frühester Kindheit an adaptieren wir diese gesellschaftlichen Muster, die uns unser ganzes Leben lang begleiten. Unsere Gesellschaft erlegt uns implizite Regeln und Grenzen auf, die auf unserem Geschlecht basieren: Ein Junge trägt nicht rosa. Mädchen lernen, sich wie eine Dame zu verhalten und Männer werden oft dazu erzogen, stark zu sein, die Kontrolle zu haben und emotionalen Kummer zu unterdrücken. Auch wenn wir nicht aktiv nach diesen Stereotypen erzogen werden, beeinflusst unser Umfeld ständig und unbewusst unsere Wahrnehmung der Geschlechterrollen. Wie wirken sich diese Muster und Wahrnehmungen auf unser tägliches Leben aus?
Letztendlich beeinflussen sie, wie wir uns selbst und andere Menschen um uns herum sehen. Letztlich wird die Wahrnehmung unserer Realität zu unserer Realität. Und sie haben gravierende Auswirkungen. Männer begehen dreimal so häufig Selbstmord wie Frauen. Frauen müssen sich immer noch dafür rechtfertigen, dass sie ihre Karriere verfolgen, während sie bei Beförderungen regelmäßig übersehen werden. Und oft genug führen diese stereotypen Muster zu physischen und psychischen Schäden.
In den letzten Jahren wurde im Zusammenhang mit aktuellen Ereignissen und Trends wie der #metoo-Bewegung, der politischen Radikalisierung sowie der psychischen Gesundheit diskutiert, welche Auswirkungen klassische Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit haben. Feminismus und toxische Männlichkeit versuchen, Erklärungen anzubieten und das Bewusstsein für die zugrunde liegenden Mechanismen zu schärfen, die im Spiel sind.
Doch welche Entwicklungen lassen sich durch Geschlechterrollen erklären? Welche Eigenschaften sind biologisch determiniert und welche sind sozial konstruiert? Was passiert, wenn wir Männern nicht erlauben, verletzlich zu sein? Und wie können wir das gegenseitige Verständnis und die Akzeptanz der verschiedenen Geschlechter fördern? Gemäß unserem Kongressthema „Achtsamkeit“ wollen wir ein oft vernachlässigtes Thema in den Fokus rücken und freuen uns auf eine aufschlussreiche Veranstaltung, die sich mit diesen hochrelevanten und komplexen Fragen auseinandersetzt.“
Herzlichen Dank Jennifer Wilhelm, Leon Burkhard, David Viergutz & Fabio Reith für Eure Einladung, Euren Support & für die Moderation.
„Society’s Cage? – How Gender Roles Impact Our Lives: Our society imposes implicit rules and boundaries based upon our sex: a boy does not wear pink. Girls learn to behave like a lady. And men are often being raised to be strong, in control and to suppress emotional distress. But, they have serious impacts. Men are three-times more likely to commit suicide than women. Women still have to justify themselves for pursuing their careers while being regularly overlooked for promotions. And often enough, these stereotypical patterns lead to physical and mental harm. In accordance with our congress theme “awareness”, we want to put a spotlight on an often neglected topic.“
Das Mannheim Forum ist ein interdisziplinärer Studierendenkongress an der Universität Mannheim, der sich jedes Jahr einem übergeordneten Leitthema widmet. Das Forum gehört zu den größten Studierendenkongressen in ganz Deutschland und empfängt jedes Jahr hochkarätige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft. Die Schirmherrschaft des Forums wird vom Bundespräsident a.D. Joachim Gauck übernommen.
Für 2021 haben wir uns für das Leitthema „Bewusstsein“ entschieden. In Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Workshops und Unternehmensgesprächen bietet unser Forum die Chance, über die Hintergründe aktueller Themen und Konflikte ins Gespräch zu kommen. Hier wollen wir ein Bewusstsein für kontroverse und schwierige Themen schaffen und so den Grundstein für ein verantwortungsbewusstes und zukunftsorientiertes Handeln jedes Einzelnen legen.“