Laura Vorsatz Für die nächste Folge habe ich mich eine ganze Weile mit Christoph May unterhalten. Er ist Männerforscher, schreibt zu Männlichkeiten in der Pop-Kultur, hat das Detox Masculinity Netzwerk gegründet und betreibt unter anderen die Facebook-Gruppe Kritische Männlichkeit. Nennt er sich denn Feminist?
Christoph May Am Anfang habe ich mich immer als feministisch bezeichnet, als Feminist, aber dann habe ich irgendwann gemerkt, dass es mir unangenehm ist. Dann habe ich die ersten Texte dazu gelesen, wo Männer auch selbst es kritisch gesehen haben, dass Männer sich als Feministen bezeichnen, weil sie oft so auftreten, als wäre damit jetzt irgendwie alles geklärt und gelöst. Und ich wollte halt als Verbündeter auftreten. Und als mir mehr und mehr diese Ally-Funktion bewusst geworden ist, habe ich nach einem Begriff gesucht, mit dem ich zeigen kann, dass ich der feministischen Arbeit dankbar bin und dass ich auch Respekt vor der feministischen Arbeit habe und die keinesfalls vereinnahmen will. Deshalb profeministisch.