„Also danke für den Tag! Ich habs total genossen! Dankeschön!“

Kim Schmidt-Bilkenroth FSJ Bayern beim Sin Studio im Netz

Kritische Männlichkeit: Aussteigerprogramm für Einsteiger

Freiwilligendienste Kultur & Bildung in Bayern

Montag, 12. April 2021 / München

Das Online-Seminar mit dem Männerforscher Christoph May dauert vier Stunden und ist für alle Geschlechter offen. In vielen Bildern, Videos und spannenden Gesprächen erwarten Euch die folgenden drei Themen:

I. MÄNNERBÜNDE
Männliche Monokulturen in Wirtschaft, Politik, Kultur & Wissenschaft

91% der Gemeinden und Städte in Deutschland werden von Männern geführt. 80% aller deutschen Unternehmen verzichten ganz auf weibliches Führungspersonal. Unsere Universitäten werden zu 75% von Männern geleitet. Regionalzeitungen zu 95%. Bei der Bundespolizei sind 84% Männer beschäftigt, bei der Bundeswehr sogar 88%.

Von der katholischen Kirche bis Hollywood, von der FIFA bis zum DAX. Überall dort, wo Männer unter sich bleiben, entwickeln sich toxische Monokulturen, die Gift sind für Geschlechtervielfalt, Gift für die unzähligen Varianten sozialer Beziehungen und Lebensformen, Gift für diverse Erzählungen und kulturellen Reichtum.

II. MÄNNERFANTASIEN
Männerbilder & männliche Erzählungen in Serien, Filmen & Theater

90% der Drehbücher bei Disney, Netflix, HBO und Amazon werden von Männern geschrieben. Fiktionale Rollen sind zu 80% mit Männern besetzt. In den Regiestühlen sitzen 85% Männer, wofür sie 90% der Fördergelder erhalten, obwohl sie nur die Hälfte der Regie-Abschlüsse haben. Für das Theater sind die Zahlen ähnlich.

Der Impact männlich dominierter Erzählungen und Trope auf das gesellschaftliche Unterbewusstsein ist gigantisch. Die Story- und Bilderflut fiktiver Männerwelten kaum zu bewältigen. Wie können wir die strukturelle Ungleichheit durchbrechen? Was tun gegen männliche Repräsentationsmacht? Wie umgehen mit der enormen Phantasielosigkeit von Männerphantasien?

III. KRITISCHE MÄNNLICHKEIT
Wie können wir die Kritik an Männern & Männerbünden beschleunigen?

Traditionelle Männlichkeiten blockieren Gleichstellung, Diversität und Klimaschutz. Männerbünde bilden das Fundament für Misogynie, Gewalt, Rassismus, Faschismus, Verschwörungstheorien, Hate Speech und Mansplaining. Und dennoch glauben die meisten Männer, Feminismus hätte nichts mit ihnen zu tun.

Um zu erreichen, dass Männer sich für Frauenrechte, Diversität und Inklusion engagieren, müssen sie ihre eigene Rolle kritisch hinterfragen, sich ihrer Privilegien bewusst werden und ihre Verhaltens- und Beziehungsmuster ändern. Sie müssen verstehen, dass sie selbst nur gewinnen können, wenn sie ihre männerbündischen Strukturen aufbrechen. Denn männlich dominierte Ideen, Pläne, Projekte und Kulturprodukte wirken heute außergewöhnlich schnell wie aus der Zeit gefallen, sexistisch und reaktionär, weil sie die intersektionalen und feministischen Basics ignorieren.

Viele Menschen kämpfen heute für eine vielfältige, intersektionale und nachhaltige Zukunft. Sie haben damit begonnen, BIPoC (Black, Indigenous and People of Color), Frauen*, Inter- und Transpersonen zuzuhören und ihre eigenen Rollen und Privilegien konsequent zu hinterfragen. Ich möchte Euch darin unterstützen, traditionelle Männlichkeiten und Männerbünde zu überwinden, damit Eure Erfahrungen, Erzählungen und Beziehungen künftig diverser, freier, interessanter und damit auch erfolgreicher sind als je zuvor.

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