Wie wird man ein feministischer Mann? Zuckersüß Verlag

Christoph May „Wir sind alle nicht mit Männern in Filmen, Serien, Büchern aufgewachsen, die uns gezeigt hätten, wie man Konflikte im Gespräch löst, richtig? Stattdessen ziehen sie in den Kampf, zücken Fäuste und Waffen, und wollen Superhelden werden oder Fussballer. Männer, die sich verletzlich zeigen? Die weinen und problemlos darüber sprechen können? Bekommen wir bis heute nicht zu sehen. Kritikfähige Männer, die sich Fehler eingestehen und sich entschuldigen? Oder die einfach nur kuscheln und reden wollen? Jaaa !! Bitte zwanzig Staffeln davon. Ich will endlich Männer sehen, die keine Todessterne bauen, sondern zu zweihundert Prozent die Haus- und Sorgearbeit stemmen, die Erziehungsarbeit, den Mental Load.

Wir wollen Väter sehen, die emotional integer und präsent sind, für die Karriere ihrer Partnerin drei Jahre in Elternzeit gehen und danach in Teilzeit weiterarbeiten. Wenn wir unseren Kids nicht vorleben, dass wir in diversen Freund:innen und Kolleg:innenkreisen aktiv sind, werden sie weiter glauben, die Welt sei von Männern für Männer gemacht. Solang wir Frauen und queere Menschen nicht aktiv supporten, feiern und uns zum Vorbild nehmen, werden sich Jungs leider weiter für die unzähligen Spidermänner, Ronaldos und Andrew Tates da draußen begeistern. Was vor allem die Männer unter euch dagegen tun können? Erfahrt ihr in der Caption.“

Caption Hey, @detoxmasculinity, was können #Männer im Alltag und in der #Erziehung tun, um sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und gegen die systemische Diskriminierung von FLINTA* zu kämpfen? Es sollte nämlich nicht die Aufgabe von Frauen und queeren Menschen sein, gegen männliche Übermacht und Diskriminierung kämpfen zu müssen. Das Institut für Kritische Männlichkeitsforschung hat ein paar Tipps mit uns geteilt. Vielen Dank @detoxmasculinity!

1. Ob im Freundeskreis, beim Teamtreffen mit den Kollegen, beim Sport, in Kultur, Wirtschaft oder Politik – Mehr selbstkritisches Verhalten hilft Männern, alte Strukturen aufzubrechen. Benennt den #Männeranteil, hinterfragt Männerrunden, führt kritische Gespräche!

2. Männliche Monokulturen bilden das Fundament für #Misogynie, Gewalt, Rassismus, Faschismus, Verschwörungstheorien, Hate Speech und #Mansplaining und blockieren Gleichstellung, Diversität und Klimaschutz. Setzt Euch mit diesem riesigen Katalog bewusster und unbewusster Abwehrstrategien auseinander. Werdet Euch als Männer Eurer männlichen Privilegien bewusst.

3. Stellt Euren Medienkonsum um. Achtet bei Serien, Filmen, Musik und Literatur mehr darauf, dass sie von Frauen und queeren Menschen produziert wurden.

4. Männer müssen sich für die Rechte von Frauen und queeren Menschen einsetzen. Fragt Eure Gleichstellungsbeauftragte, wie Ihr Euch im Unternehmen für deren Rechte und #Sichtbarkeit engagieren könnt.

5. Geht mit Euren Kindern nicht nur zum Männerfußball, sondern zu weiblichen und queeren Spielen. Lebt ihnen gemeinsam vor, wie Väter ganz selbstverständlich die Care-Arbeit übernehmen und bedingungslos die #Karriere ihrer Partner*in unterstützen. Entwickelt eine ausdifferenzierte Gefühlssprache und achtet bewusst darauf, die emotionale Arbeit aufzuteilen.

6. Setzt Euch mit #MentalLoad auseinander. Die unbezahlte Arbeit von Frauen liegt in Deutschland aktuell bei 825 Milliarden Euro. Das muss thematisiert werden – sowohl auf privater als auch struktureller Ebene!

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